Unterricht

vom Intensivförderbedarf bis zum Abschluss

Intensivförderbedarf 1-9

Ziele und Inhalte aus dem Unterrichtsbereich mit Intensivförderbedarf für geistig und körperlich mehrfachbehinderte Schüler orientieren sich am Lehrplan für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. In der kleinen Gruppe werden die Schüler von erfahrenen Lehrkräften und Mitarbeitern entsprechend ihrer speziellen Bedürfnisse und Fähigkeiten gefördert.  Einer der Schwerpunkt liegt auf der Förderung der ganzheitlichen Wahrnehmung. Basale Stimulation fördert die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Durch taktile Angebote erfährt das Kind Anregung zur motorischen Entwicklung.  Durch den Einsatz technischer Hilfsmittel wird die individuell angepasste  Lagerung ermöglicht. Speziell adaptierte Hilfsmittel werden eingesetzt, um sowohl die Handlungsmöglichkeiten als auch kommunikativen Fähigkeiten des Kindes zu verbessern.

Intensiv kooperierende Grundschulstufen 1-4

Schüler in den Jahrgangsstufen 1-4, die nach dem Lehrplan für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung oder nach dem Lehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen unterrichtet werden, lernen gemeinsam in lehrplanübergreifenden und inklusiven Klassen.

Die Astrid-Lindgren-Schule hat hier gemeinsam mit der Grundschule Nord insgesamt vier Partnerklassen. Zwei davon sind an der Astrid-Lindgren-Schule, zwei an der Nordschule ansässig. So wird die Inklusion behinderter Schüler in die allgemeine Schule unterstützt, gleichzeitig aber die hohe Fachlichkeit des Förderzentrums genutzt. In diesen Klassen lernen jeweils ca. 14 Grundschulkinder zusammen mit ca. 8 körperbehinderten Schülern im weitgehend gemeinsamen Unterricht. Im Zweilehrerprinzip, jeweils eine Grundschul- und eine Förderschullehrkraft, die mit vielfältigen Formen der Differenzierung und den für die Schüler passenden Methoden  den gemeinsamen Unterricht gestalten, werden diese entsprechend ihrer Fähigkeiten gefordert und gefördert. In unserem Schulmodell  besteht durch die Einbindung von Therapeuten im Unterricht eine intensive Vernetzung von Schule und Therapie. Die bisherigen Erfahrungen belegen, dass von diesem  gemeinsamen Unterricht alle beteiligten Schüler profitieren.

Mittelschulstufe 5-9

Die Mittelschulstufe umfasst die Stufen 5 bis 9. Sie knüpft an die Arbeit der Grundschulstufe an. In ihr werden die Grundlagen für das Leben nach der Schule (Arbeit, Wohnen, Freizeit) gelegt.

Inhalte sind:

  • Erweiterung von Fähigkeiten in den Kulturtechniken
  • Vermittlung von Allgemeinwissen in den Fächern GSE (Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde) und PCB (Physik, Chemie, Biologie)
  • Verständnis und Ausdrucksvermögen im Englischen
  • Handlungsorientierte Auseinandersetzung mit der Umwelt
  • Förderung von Selbstständigkeit und Verantwortung
  • Berufsvorbereitende Schritte in praktischen Fächern sowie Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Praktika
  • Nutzen des PC als Arbeitsinstrument
  • Durchführung von schülerorientierten Projekten

Grundlage des Unterrichtens in der Mittelschulstufe sind der Mittelschullehrplan sowie  der Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen bzw. das Schulhausinterne Curriculum.

Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)

Im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) haben Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Lernen die Möglichkeit die erworbenen Fertigkeiten in den Kulturtechniken  auszubauen und spezielle Kenntnisse zu erwerben. Ziel ist es:

Nach dem Durchlaufen des BVJ nach dem erfolgreichen Ablegen einer Prüfung den Mittelschulabschluss  zu erhalten.

Im Unterricht des BVJ werden am Berufsleben orientierte theoretische Inhalte gelehrt.  Besonderer Wert wird bei der Auswahl der Methoden darauf gelegt,  den Jugendlichen neben den fachlichen Kenntnissen Schlüsselqualifikationen für den späteren Beruf wie Sorgfalt, Genauigkeit, Selbständigkeit, Zuverlässigkeit, Arbeitsgeschwindigkeit und Durchhaltevermögen zu vermitteln. Hierbei sind wir bemüht, theoretisches Wissen mit praktischen Tätigkeiten zu verbinden, wie z.B. bei der Arbeit im Büro Team (siehe Übungsfirmen). Hierbei ist es uns wichtig,  alle Schüler entsprechend ihrer besonderen Fähigkeiten auch durch den Einsatz individueller Arbeitshilfen in den Arbeitsprozess einzubinden. Wie in den Jahrgangsstufen 7-9 wird der Berufswahlprozess von den Mitarbeiterinnen des Fachdienstes Übergang Schule-Beruf begleitet und dokumentiert. 

Berufsschulstufe 10-12

Die SchülerInnen im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung besuchen in den letzten drei Jahren die Berufsschulstufe. In der Berufsschulstufe erfüllen sie nun ihre Berufsschulpflicht.

Der pädagogische Auftrag:

Die Vorbereitung der SchülerInnen auf das Leben als Erwachsene mit größtmöglicher Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.

Er umfasst alle Lebensbereiche insbesondere auch die Arbeitswelt. Die Heranwachsenden sollen eine berufliche Tätigkeit finden, in der sie ihre eigenen Fähigkeiten verwirklichen können. Um die Selbstbestimmung und Selbstständigkeit der jungen Menschen zu stärken und sie zu befähigen, eigenverantwortlich zu handeln, werden ab dem zweiten Berufsschuljahr verschiedene Praktika gemacht. Die SchülerInnen können sich einerseits auf dem ersten Arbeitsmarkt einen Praktikumplatz in einem Betrieb ihrer Wahl suchen, zum anderen besteht die Möglichkeit, ein erstes Praktikum in der WfbM oder Förderstätte zu absolvieren.

Im dritten Berufsschuljahr konkretisieren sich die Vorstellungen, wie es nach der Schule beruflich weiter geht. Die WfbM bietet für ihre zukünftigen MitarbeiterInnen zwei Mal eine Praktikumszeit mit Infoabend für die Eltern an. Darüber hinaus finden vermehrt Gespräche mit dem zuständigen Vertreter des Agentur für Arbeit statt, der in Zusammenarbeit mit SchulabgängerInnen, Erziehungsberechtigten und BerufsschulstufenlehrerInnen die erforderlichen Maßnahmen für den Übergang von der Schule in den Beruf trifft.

Abschlüsse

Entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit haben die SchülerInnen der Astrid- Lindgren-Schule die Möglichkeit, folgende Schulabschlüsse zu erreichen:

  • Erfolgreicher Abschluss der Mittelschule
  • Abschlüsse der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
  • Abschlüsse der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung